»Ein bedeutendes Werk und zugleich fesselnde Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite.«
Jostein Gaarder
Ich bin Ich – das Persönlichste und Allgemeinmenschlichste zugleich. Aber von der Antike bis zur Gegenwart hat sich die Selbstwahrnehmung des Menschen stark verändert. Pointiert und sicher folgt Peter N. Waage den Spuren des Individuums in der europäischen Geschichte, Philosophie und Literatur, beleuchtet neu, bringt nahe, macht verständlich, begeistert und inspiriert.
In den Mythen begegnen wir Adam und Eva und Prometheus. In der Antike stochert Tragödienheld Orest in unserem Gewissen und Sokrates in unserer Sicherheit; Platon führt uns auf den rechten Weg, aber Alexander sprengt jegliches Maß. Das Mittelalter lehrt uns vieles über Hexen, Ketzer und Kirche. In der Renaissance schauen wir u.a. bei Dante, Giotto und Masaccio vorbei, im Zentrum aber steht Filippo Brunelleschi. In der Neuzeit weisen Descartes, Luther und Calvin uns den Weg zu uns selbst; Montaigne und Hamlet zeigen uns, was wir finden können, Mary Wollstonecraft verleiht den Frauen eine Stimme, Kant enthüllt unbekannte Seiten, Lessing nimmt uns in die Schule und wir besuchen Hume, Fichte, Goethe und Hegel.
Im 19. Jahrhundert schaffen Frankenstein und H.C. Andersen, Gogol, Schopenhauer und Schelling Unruhe. Außerdem begegnen wir dem Doppelgänger Europas im Schicksal Peter des Großen und Dostojewskijs. Stirner, Kierkegaard und Ibsen bitten uns darum, uns selbst zu wählen, ebenso Nietzsche, Steiner, Sartre und Beauvoir. Im 20. Jahrhundert stützen uns Belyi und Joyce, ehe wir uns mithilfe Spenglers, Wittgensteins und Foucaults selbst aufl–ösen. Orwell gibt uns einen utopischen Aufenthaltsort, Charlie Chaplin hebt unseren Blick, Viktor Frankl, Hans und Sophie Scholl sowie Solschenizyn lehren uns, dagegenzuhalten. Das beginnende 21. Jahrhundert sagt: Wenn die Zukunft nicht dem Individuum gehört, so hängt sie vom Einzelnen ab.