Am Anfang des Johannes-Evangeliums wird über das Wort, den Logos, gesprochen. Aus unserem Wortgebrauch (logisch, Psychologie, Logistik) geht der Zusammenhang des Logos mit dem menschlichen Denken hervor. Dieser Zusammenhang ist in diesem Buch in Worten, Gedankengängen, Vertiefungen, Meditationen ausgearbeitet worden. Das menschliche Denken kann die Annäherung an den Logos, an Christus suchen, weil es selbst aus dem Logos geworden ist.
‘So, wie die Rose, wenn sie ihren Duft verbreitet, nichts anders kann, als Rosenduft zu verbreiten, würde man sich vorstellen müssen, dass sie auch ihren Namen verbreitet hat, als etwas, was noch flüchtiger, noch ätherischer, noch ungreifbarer ist als der sich verflüchtigende Duft. Wir können sehr gut unterscheiden zwischen dem Duft einer Rose und dem Duft von Lavendel, auch wenn die Pflanze selbst nicht sichtbar ist. Daraus geht hervor, dass sie ihr Wesen in diesem Duft gleichsam mit verflüchtigt, wodurch man sie erkennen kann, wenn man sie riecht. So würde man sich sehr vorsichtig das klingende Wort gleichsam als eine noch feinere ‚Ausdünstung’ des Dinges vorstellen können. Dann kann man hierdurch allmählich mit der Idee vertraut werden, dass ein Name die Erscheinung ist, ein Klang des Wesens, des Dinges.’