«Erinnern der eigenen früheren Inkarnation und Hineinschauen in ein ihr wesensverbundenes Schicksal – das sind zwei korrelative Dinge, die in engster Korrelation stehen
... zwei Seiten derselben Medaille, die in strenger Korrelation stehen: Inkarnationserinnerung und Schicksalsahnung. Das sind die Konsequenzen der Goetheschen anschauenden Urteilskraft. Das sind
die Begriffe, derer wir bedürfen, wenn wir die West-Ost-Spaltung überwinden wollen. Denn der Begriff des Hineinahnens in das eigene Schicksal, das Erleben dieser Idee, das ist ja dasjenige, ... wessen
der westliche Materialismus bedarf, dieses Erkenntniserlebnis, dass sich der Mensch im Eintauchen in die äußere Welt, im Willensgriff in die äußere Welt als Geisteswesen nicht zu verlieren braucht ... Das andere,
wessen der Osten bedarf, ist die platonische Seite der Goetheschen anschauenden Urteilskraft, dass der Mensch im Hineingehen in die geistige Welt nicht seine Individualität auslöscht, sondern im Gegenteil
seine Individualisierung als den Sinn der geistigen Welt ergreifen, erschauen lernt ...»