Schon einmal war es Parzival vergönnt, auf die Gralsburg zu gelangen. Fast hätte er das Ziel seiner Berufung erreichen können: Gralskönig zu werden. Doch er versäumte, im Anblick des leidenden Amfortas die Frage zu stellen: «Oheim, was leidest du?»
Für den anderen in seinem Leiden Mitleid empfinden zu können, ist die eine Seite der versäumten Frage des nach dem heiligen Gral suchenden Parzival. Die genaue Beschaffenheit der nicht heilen wollenden Wunde des Gralskönigs Amfortas erkennen zu wollen, ist die andere Seite.
Ewald Koepke greift die Hinweise der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners auf, daß es «nicht uneigentlich gesprochen, sondern ganz eigentlich gesprochen» ist, «daß der Mensch, um die Freiheit zu erringen, durch die Verwundung des Amfortas gehen muß, damit er auch den Parzival kennenlernen kann».
Wenn der Mensch heute den Weg Parzivals nachgehen möchte, den Weg zum Gral, zum Leben spendenden schöpferischen Urgrund des Seins, muß er auch den verwundeten Amfortas in sich erkennen und ihm zur Genesung verhelfen.
Ewald Koepke erkundet eine dringende und wesentliche Aufgabe der Zukunft und der Gegenwart.