Emil Bocks Tod jährt sich am 5.Dezember 2009 zum 50. Mal.
Aus diesem Grunde erscheint diese einmalige ungekürzte Sonderausgabe seines Hauptwerks in einer preiswerten Ausstattung.
Emil Bock versucht in seinem groß dimensionierten Hauptwerk nichts Geringeres als die geistesgeschichtlichen Hintergründe des Alten Testaments, die Bedeutung der Christus-Erscheinung und die Umwelt des Urchristentums in ihrer Tiefendimension sichtbar zu machen. Der Bogen beginnt bei der paradiesischen Urzeit und führt über die großen Gestalten der Geschichte des Volkes Israel zur Darstellung des Urchristentums und der damit zusammenhängenden Geistesströmungen. Im Mittelpunkt steht die Gestalt des Jesus Christus, die aufgrund der Forschungen Rudolf Steiners in neuem Licht erscheint.
Moses und sein Zeitalter
Beschreibung
Im Zeitalter des Moses vollzieht sich ein für das Bewußtsein der neueren Menschheit grundlegender Wandel, der in vieler Hinsicht auch die Wurzel unserer Gegenwartskultur ist. Moses besaß noch die Fähigkeit des alten Hellsehens, während sein Bewußtsein bereits in der Umwandlung zu einem wachen, durch den Intellekt bestimmten Denken begriffen war.
Emil Bock schildert zunächst den ägyptischen Lebenskreis, durch den Moses geprägt wurde, bis dieser nach vierzig Jahren dieses Land, das geistig dem Untergang entgegenging, verließ, um vierzig Jahre in der Verborgenheit zu bleiben und darauf wiederum vierzig Jahre lang das israelische Volk durch die Wüste zu führen.
Es wird deutlich, daß die Bibel durch ihren imaginativen Stil oft geistige und seelische Vorgänge meint, die der Übersetzung in eine historische Darstellung bedürfen. Unter diesem Aspekt ist auch die Schilderung der zehn Plagen zu verstehen. Die wunderbare Rettung aus dem Schilfmeer hat ihre Ursache in Moses´ Bewußtsein, der instinktiven Spürsinn mit intellektuell-aufmerksamer Beobachtung verbinden konnte. Mit der Wüstenwanderung wird nicht nur ein äußerlich zurückgelegter Weg beschrieben, sondern es sind zugleich Stationen einer inneren Entwicklung aufgezeigt. Das größte Wunder ist die Gesetzgebung am Horeb-Sinai. Hier kann Moses dank der alten Hellseherkräfte und des neuen, anfänglich ichbewußten Denkens als Vermittler der göttlichen Offenbarung auftreten.
Paulus
Beschreibung
Emi Bock schildert den Umkreis, in den Saulus hineingeboren wurde, die Erziehung, die er genossen hat, sein großes Erlebnis vor Damaskus und die darauffolgenden Reisen. Im Gegensatz zu vielen anderen Paulus-Biographien eröffnet er aber auch den Zugang zum Wesen des großen Völkerapostels, dessen Mission vor allem darin bestand, in der Menschheit die Fähigkeit zu einem neuen Schauen wachzurufen. Damit stellt Paulus einen grundlegenden Neubeginn in der Geschichte den menschlichen Bewußtseins dar.
Cäsaren und Apostel
Beschreibung
In dem Bestreben, das Urchristentum in seine Umwelt hineinzustellen, es aber auch aus der Entwicklung der vorchristlichen Jahrhunderte als organisch gewachsen hervorgehen zu sehen, skizziert Emil Bock die römische, hellenistische, griechische und jüdische Vorgeschichte. Je mehr das Christus-Ereignis als der Mittelpunkt der gesamten Menschheitsbiographie erkannt wird, um so weniger ist es möglich, den graduellen Weg der vorchristlichen Menschheit von dem des Christentums zu lösen. Die im Neuen Testament geschilderten Ereignisse zeigen sich dann als Herzstück und Wendepunkt. Bock findet in der Geschichte des Urchristentums den Schlüssel zu der des Christentums überhaupt. Durch alle die einzelnen Kulturformen hindurch wird ein tragender geistiger Zug erkennbar. Nur wenn man lernt, im Alten Testament wie auch in anderen religiösen Strömungen der Menschheit die "vorchristliche Christentumsgeschichte", die Schicksale der Christuswesenheit vor ihrer Menschwerdung zu erkennen, gewinnt das Vorchristliche seinen tieferen Sinn und das Christentum seine einzigartige Größe zurück.