Marta Kristine Andersdatter Nesje – die Ururgroßmutter des Autors – ging 1821 zu Fuß von der Westküste Norwegens 600 km nach Christiania, um Hebamme zu werden. Sie übte ihren Beruf danach fünfzig Jahre lang am Romsdalsfjord aus und verfolgte beharrlich ihr Ziel, Frauen zu helfen, selbst wenn sie gegen Misstrauen und Armut ankämpfen musste.
Edvard Hoem lässt Marta Kristine mit großer dichterischer Kraft hervortreten und erzählt feinfühlig von ihrer tiefen Liebe zu Hans, ihrem Lebensalltag mit elf Kindern und den unzähligen Hebammenfahrten über den Fjord.
Das Bild einer ganzen Epoche, einer Landschaft – und des Hebammenberufs vor 200 Jahren – tritt atmosphärisch und detailgetreu hervor. Das Einfache dieses Lebens und die Zuversicht der Charaktere vermögen uns gerade heute besonders zu berühren.