Was haben Sigurd Böhm und Judith von Halle miteinander gemein? Gar nichts, sollte man meinen. Allein diese Zusammenstellung „spottet jeder Beschreibung“; ein „Mix aus Feuer und Wasser“ ist nichts dagegen. Judith von Halle erscheint mir in ganz bestürzender Weise als extremes Gegenbild zu Sigurd Böhm, das zeigt sich bereits in der alleräußerlichsten Geste: der messerscharfe Denker Böhm, dem keiner intellektuell gewachsen war, teilte ständig kräftig nach allen Seiten aus, die stigmatisierte und hellsichtige Judith von Halle steckt ständig ebenso kräftig von allen Seiten aus ein.
So sehr sie aber wie Feuer und Wasser zueinander stehen, treffen sich Böhm und v. Halle doch in einem Punkt: der konkreten Erfahrung und Beschreibung des unfassbaren „Ereignisses Rudolf Steiner“, wie Karl Ballmer dies wohl als Erster charakterisiert hat. Sehr viele Anthroposophen sind bis heute in der unterschiedlichsten Art von diesem Ereignis ergriffen, wenngleich die Wenigsten es bislang klar formulieren konnten.
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