Die Einweihung von Faust und Parzival
Die Gralssuche – ein moderner Weg der Erkenntnis und der Liebe
Aminta Dupuis
Dieses Buch bietet einen symbolischen Einblick in den Einweihungsweg von Faust und Parzival, zwei großen, mythischen Gestalten des abendländischen Bewusstseins, die uns ansprechen, indem sie die wesentlichen Fragen der menschlichen Existenz problematisieren. Hier drücken die Bilder die subtilen Verwandlungen der Seele aus und zeichnen eine Bahn, eine Reiseroute, in welche der Mensch den Sinn seines Schicksals ablesen kann. Alles beginnt mit Trennung und Exil. Der Mensch ist vom Geiste abgeschnitten, und die Einweihung schildert seinen Kampf, um ihn bewusst zurückzuerobern, nachdem er sich selbst, im Lichte der Erkenntnis gefunden hat. Die Konfrontation mit dem Bösen spielt eine Schlüsselrolle, das Bewusstsein und die individuelle Kraft aufweckend und das Wesen stimulierend, tätig zu werden und sich zu verwandeln. Auf diesem Weg zeigt die Liebe (anschaulich in Condwiramour, Gretchen und Helena) einen Weg auf, denn sie drückt das Streben zum reinsten Teil der Seele aus und spornt zur spirituellen Veredlung an.
Die Metamorphose des Bösen in Gutes realisiert sich dank der Alchemie der Liebe, kraft des Gesetzes der Auferstehung “Stirb und Werde”. Dieses Gesetz appelliert an die Helden, dem Bilde des kosmischen Christus gleich zu werden. Man rührt hier an das Geheimnis des Grals.
Die letzte Einweihungsprüfung von Faust und Parzival ist es, das Herzensfeuer durch die Fähigkeit zur Brüderlichkeit zu gebären. Der Geist, ihn gleichzeitig frei lassend, antwortet ihm durch die Gnade, wenn er trotz aller Widerstände in Zuversicht beharrt.
„Es gibt nur eine Art über den Menschen und seine Gefühle zu sprechen: die Einfachheit oder Einfalt. Das ist es, was ich in diesem Werk gefunden habe. Mehr als eine literarische Studie ist es ein Einweihungs- und Auferweckungsbuch, das universale Gesetze und Lebensschlüssel enthüllt und sich „im Namen aller Menschen“ an jeden authentischen Lebensforscher richtet. Ein Buch der Zuversicht und des Glaubens an den Menschen und den Geist, das die Wirklichkeit der Lebens- und Metamorphosekräfte aufzeigt, die bei jenen am Werke sind, die nie den Mut verlieren und die wahrhafte Gestalt des Menschen verehren.“
Martin Gray (aus dem Vorwort)
In Gesang, Romanistik und Germanistik in Paris ausgebildet, ist Aminta Dupuis Lehrerin für Literatur. Sie widmet sich der Kunst, namentlich der Dichtung und dem Konzertgesang.