Der Weg von der Oper zum Drama – mit diesem Satz könnte man den Werdegang von Giuseppe Verdi beschreiben. Aus den Krisen in seiner ersten Lebenshälfte entwickelte er eine einzigartige Psychologie und Charakterisierungskunst in seinen Werken und schaffte eine ganz neue musikalische Sprache.
»Für ein religiöses Erleben war Verdi sehr empfänglich, worüber seine Zurückhaltung gegenüber Priestern und Kirche – gerade zu jener Zeit – nicht hinwegtäuschen darf. Die Verdüsterung Nabuccos ist… Ausdruck für ein zerbrochenes Verhältnis zum Gött-lichen, ist eine Schädigung im Verhältnis von Mensch zur Geistwelt. Starker Glaube steht dem als die therapeutische, gesundende Kraft gegenüber, und Verdi wußte um sie«
(aus dem 3.Kapitel)