Wind, Wogen, Farben und Skulpturen
Tove Jansson zum 100. Geburtstag
Was der Goldene Schnitt ist oder wie ein Wald gemalt werden muss, wie man Künstlerfeste feiert und was man einen Künstler unter keinen Umständen fragen darf – über all das weiß die Tochter des Bildhauers haargenau Bescheid. Kein Wunder – nicht umsonst schläft sie in der elterlichen Atelierwohnung auf dem Schlafregal und behält den Überblick. Sogar im Sommer auf der Schäreninsel sieht das Künstlerauge immer mit, selbst wenn sich die Familie ausgiebig dem Angeln, Pilzesammeln oder dem Toben der Elemente hingibt. Eine faszinierende, eigenwillige Welt tut sich auf.
Tove Jansson erzählt die Geschichte ihrer fantastischen Kindheit, von Bürgertum und Bohème, Geborgenheit und Abenteuer gleichermaßen geprägt.
Doch dann begann das Wasser ganz plötzlich zu steigen. Wir merkten es erst, als nachts ein Wind aufkam. Es geschah innerhalb einer halben Stunde. Trockene Zweige und Sachen, die draußen herumgelegen hatten, schlugen gegen die Fensterscheiben, und der Wald begann zu brausen, die Nacht war so heiß, dass man nicht einmal das Leintuch über sich haben konnte. Die Tür flog auf und begann zu schlagen, und wir liefen auf die Treppe hinaus und sahen hinterm Hällstein weiße Schaumkronen, und dann sahen wir oben beim Brunnen das Wasser glitzern, und Papa wurde guter Dinge und schrie: So ein verfluchtes Wetter! und fuhr in die Hosen und war im Nu draußen.