Aus dem Geschehensablauf in Goethes ›Märchen‹ lässt sich ein psychotherapeutischer Behandlungsansatz in sieben Schritten ablesen, der zugleich die Struktur einer auf Anthroposophie basierenden Vorgehensweise aufzeigt. Anschaulich und schlüssig zeichnet der Autor diesen Entwicklungsweg der Selbstwerdung von der Idee bis zu ihrer therapeutischen Wirksamkeit in der Praxis nach.
Goethes ›Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie‹ ist vieldeutig und geheimnisvoll. Als Psychiater und Psychotherapeut auf der Suche nach einer Gesamtgestalt für eine psychotherapeutische Vorgehensweise, zeigte sich dem Autor darin ein siebenstufiger Entwicklungsweg zur Selbstwerdung, der sich als Metaebene der inneren Weiterentwicklung eignet. Die beschriebene Vorgehensweise ist ein integrativer Behandlungsansatz – basierend auf Anthroposophie –, der ein strukturelles Vorgehen in einer psychotherapeutischen Behandlung ermöglicht, die den Menschen als Mikrokosmos in Zusammenhang mit seinen eigenen seelischen Gesetzmäßigkeiten und Dynamiken erfasst und zudem – sonst wäre sie keine anthroposophische Vorgehensweise, die Weltenkräfte des Makrokosmos einbezieht.