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Valentin Tomberg

Tomberg, Valentin

Valentin Tomberg wird am 26. Februar 1900 in St. Petersburg geboren. ( Er verstarb † 24. Februar 1973 auf Mallorca ). Er verkehrt schon früh in idealistischen Kreisen, die sich mit den rosenkreuzerischen, martinistischen und hermetischen Lehren beschäftigen. Nach der bolschewistischen Revolution 1917, wo er seine Eltern und seinen Bruder verlor, begibt er sich 1920 nach Estland, wo er Vergleichende Religion und Sprachwissenschaft studiert. Seinen Lebensunterhalt verdient er u.a. als Landarbeiter, Lehrer, Künstler, Pharmazeut und als Postbeamter.

Er trat 1917 der Theosophischen Gesellschaft bei, die er aber bald wieder verlässt, da die starre Lehren „ohne Berücksichtigung des Vernunftbedürfnisses“ ihm nicht zusagen konnten. So wendet er sich dem Studium von Rudolf Steiners Grundwerken zu. Seit 1920 hat er sich dem aktiven anthroposophischen Wirken angeschlossen.

Wie wir aus einem Brief (1920) entnehmen können, war es sein inniger Wunsch, Schüler Rudolf Steiners zu werden (siehe: Seiß, W., Untersuchungen zu Rudolf Steiners Schulungswerk sowie den Erkenntnisquellen Valentin Tombergs. Schönach 2001; S. 7). In einem Brief von 1924 (ebenda, S. 12) bittet er um Aufnahme in die I. Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Diese Briefe sind nie beantwortet worden. Es ist auch nicht sicher, ob sie je Rudolf Steiner als den vorgesehenen Empfänger erreicht haben.

Ab 1930 schreibt er über 30 Aufsätze für die Anthroposophischen Zeitschriften: „Anthroposophie – Wochenschrift für Freies Geistesleben.“ (1930, 1931), „Das Goetheanum – Internationale Wochenschrift für Anthroposophie und Dreigliederung“ (1930), „Anthroposophie – Monatsschrift für Freies Geistesleben“ (1931), "Korrespondenz der Anthroposophischen Arbeitsgemeinschaften“ (1935), Anthroposophische Arbeitsberichte (1938),  unter der Redaktion von resp. Dr. Kurt Piper, Emil Leinhas, Dr. Hans Buchenbacher, C. S. Picht, Dr. Hans Erhard Lauer oder Albert Steffen. (Gesammelt in dem Band: Tomberg, V., Aufsätze 1930-1938, Schönach, 3. Aufl. 2002) Ein gewaltiges Spektrum an geisteswissenschaftlichen Themen tut sich auf: Das Johannesevangelium, Die Geistigkeit Russlands und des Ostens, Das Antichristentum, Das ätherische Schauen, Die Metamorphose des Denkens, Das Finnentum, das Chinesentum, das Mongolentum etc.

Am 25. September 1932 wird er zum Generalsekretär in Estland gewählt. Er hält in dem dreimonatlichen Sommerkurs 12 Vorträge über Rudolf Steiners Buch „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ Nachschriften dieser Vorträge liegen leider nicht vor. In diesem Herbst heiratet er die geschiedene Frau Maria Belozwetow. Mit ihr zusammen hatte er sich schon vorher für die gemeinsame anthroposophische Arbeit verbunden.

Fortsetzung der Biographie unten

Valentin Tomberg (Autor), Willi Seiss (Bearbeitung, Illustrator), Martin Kriele (Herausgeber):  Die Grundsteinmeditation Rudolf Steiners

Ta­schen­buch  142 Sei­ten
Ver­lag: Ach­a­moth; Auf­la­ge: 2., Aufl. (1992)

ISBN-​10: 3923302045
ISBN-​13: 978-​3923302048

15,00 EUR
inkl. 7% MwSt. zzgl. Versand
Valentin Tomberg : Die vier Christusopfer und die Erscheinung des Christus im Ätherischen

ge­bun­den mit Hard­co­ver, 148 Sei­ten
Ver­lag: Ach­a­moth; Auf­la­ge: 3., Aufl. (1994)

ISBN-​10: 392330207X
ISBN-​13: 978-​3923302079

17,00 EUR
inkl. 7% MwSt. zzgl. Versand
1 bis 2 (von insgesamt 2)

In einem Brief von September1932 (siehe: Seiß, W. Der Kampf gegen Valentin Tomberg, Teil B, Briefwechsel, Schönach 1999; S. A 19.1), bittet er Frau Marie Steiner, ihm und seiner Frau Maria einen Jahr Aufenthalt in Dornach zu gewähren. Er wollte in dem Archiv studieren, um ein geplantes Werk über die Völker des Ostens – unter Berücksichtigung von Rudolf Steiners Angaben zu diesem Thema – durchführen zu können. Seinen Lebensunterhalt wollte er durch Vorträge selbst verdienen. Marie Steiner lehnt dies aber mit der Begründung ab, daß man keinen Vortragsredner in Dornach bräuchte.

Ab 1931 hält Tomberg Vorträge in Tallin über das Alte Testament. Diese werden durch ihre esoterische Tragweite zum Anlaß seiner Verleumdungen in Dornach und haben den Streit um seine Persönlichkeit entbrannt. Diese Vorfälle bestimmten auf tragische Weise seine umfassende Ausgrenzung, die bis heute innerhalb den anthroposophischen Kreisen fortdauert. Diese Vorträge werden von ihm schriftlich niedergelegt und von November 1933 an in 12 Einzellieferungen an Abonnenten im Abstand von einigen Monaten versandt, die letzte im Jahr 1935. Ihnen folgen ab 1936 die 12 Betrachtungen über das Neue Testament, sowie drei weitere über die Apokalypse. Geplant waren ebenfalls 12 Betrachtungen, doch Tomberg bricht die Lieferungen ab. Weitere Aufzeichnungen sind bis heute nicht gefunden.

Als sich die Arbeit in Estland auf Grund des Widerstands aus Dornach nicht weiterführen läßt, wendet Tomberg sich in 1939 nach Holland, wo einige Freunde ihm Unterstützung zusagen.

Er nimmt dies dankbar an und hält in der folgenden Weihnachtstagung in Rotterdam Vorträge über „Die Vier Christusopfer und das Erscheinen des Christus im Ätherischen“. Auch diese werden schriftlich niedergelegt (Schönach 3. Auflage 1994), wie ebenfalls die in August 1938 in Rotterdam gehaltene Vorträge „Sieben Vorträge über die innere Entwicklung des Menschen“ (Schönach 2. Auflage 1993). In Tallin, Estland, sind dann noch die ersten zwei Betrachtungen über „Die Grundsteinmeditation von Rudolf Steiner“ entstanden (1936 und 1937/38), die dritte Betrachtung dann später in Rotterdam 1939 (Schönach 2. Auflage 1993).

Die öffentliche Anthroposophische Tätigkeit in Holland wird durch den Widerstand des damaligen Generalsekretärs Willem Zeylmans van Emmichoven beendet. Dieser lehnt Tombergs esoterische Arbeiten, seine karmischen Einsichten und seine Hinwendung zum Christentum ab, empfindet ihn als hinderlich und legt ihm nahe, die Anthroposophische Gesellschaft zu verlassen. Tomberg zieht sich zurück und hält mit einigen ganz wenigen Freunden wöchentlich über mehr als 2 Jahre ab dem Kriegsbeginn 1940 in Holland den sogenannten Vaterunser-Kurs (Herausgabe in Vorbereitung). In diesem Kurs gibt er sein umfassendes Wissen und Verständnis der christlichen Esoterik weiter, indem er seine Freunde an Hand der sieben Bitten dieses Gebets in die Tiefen des Passionswegs, der Seligpreisungen, der Wunder, der Ich-Bin-Worte und der apokalyptischen Bilder hineinführt.

In 1944 begibt Tomberg sich nach Mühlheim an der Ruhr, Deutschland, zu seinen Freunden Ernst und Gertrud von Hippel, und absolviert ein Studium in der Rechtswissenschaft. Auch hier entstehen zwei Werke: Die Dissertation, Degeneration und Regeneration der Rechtswissenschaft, 1946 und nochmals veröffentlicht in 1974 und Die Grundlagen des Völkerrechts als Menschheitsrecht, Götz Schwippert Verlag, 1947 Köln. Tomberg wird mit dem Aufbau der Volkshochschule in Müllheim beauftragt.

Es finden in dieser Zeit Gespräche mit Emil Bock, dem damaligen Erzoberlenker der Christengemeinschaft über die Möglichkeit eines Wirkens innerhalb dieses Zusammenhangs statt, aber auch hier gewährt man Tomberg keinen Raum.

Im Jahr 1948 zieht Tomberg mit seiner Frau Maria und seinem Sohn Alex nach Caversham, England, in der Nähe von Reading, wo Tomberg durch seine Mitarbeit bei der BBC auf neue Weise eine Existenz ermöglicht wird. Er ist für die Aufzeichnungen der Sendungen des sowjetischen Rundfunks verantwortlich. In den Abendstunden widmet er sich seinen Studien in der Bibliothek von Reading.

Tomberg bekommt den inneren Auftrag innerhalb des Katholischen zu wirken und wendet sich der katholischen Kirche zu. Es sei hier gesagt, daß niemals ein Beweis gefunden wurde, der bestätigt, daß er dieser Kirche tatsächlich förmlich beigetreten sei. Er hat sich als freier Geist in diese Zusammenhänge hinein gestellt und bietet ihr in seinem großen Werk, den „Meditationen über die Großen Arcana des Taro“ ein esoterisches Fundament ihres ureigenen Wesens an, das in den hermetischen Lehren des großen Hermes Trismegistos, dem Verkünder des vorchristlichen Christentums in Ägypten, seinen Ursprung findet. Tomberg selber beschreibt sein Werk als „die Dimension der Tiefe“ der heutigen katholischen Kirche. Er wählt französisch für dieses Werk als Sprache, weil die Tradition des Hermetismus sich in Frankreich noch am meisten erhalten hat. Das Werk erscheint anonym in deutscher Übersetzung durch Frau von Hippel beim Anton Hain Verlag, Meisenheim am Glan 1972. Tomberg gibt damit zu erkennen, daß die Quelle dieses Werkes eine höhere ist als die des Menschenverstandes und möchte sie nur „dem unbekannten Freunde“ (d.h. dem Leser) von „Jenseits des Grabes“ darreichen. Später erscheint die französische Fassung bei Aubier, Paris, leider in bearbeiteter Form. Inzwischen gibt es Übersetzungen dieses Werkes in vielen Sprachen.

In seinen letzten Jahren arbeitet er noch an Aufsätzen, die später in stark bearbeiteter Form durch Prof. Martin Kriele beim Herder Verlag mit dem Titel „Lazarus komm heraus“ von Robert Spaemann herausgegeben wurden. Wieder verbindet Tomberg die geistigen Lehren mit den Glaubensinhalten des Christentums und bietet der Kirche so auch in diesem Werk eine Hilfe zur Selbsterkenntnis und zur Vertiefung ihrer Lehren an. In den letzten Zeilen des in diesem Buch enthaltenen Aufsatzes „Dein Reich komme“ sind Worte zu hören, die wie ein in die Zukunft weisendes Vermächtnis klingen:

… „Solche Geschichtsschreiber [der Zukunft] werden z. B. von dem ,Zustand der Wüste’ schreiben, in dem die Menschheit den drei Versuchungen der Macht (,die Herrschaft über die ganze Welt und ihre Herrlichkeit’), des Materialismus (,Steine in Brot zu verwandeln’) und der experimentellen Methode (,Sturz von der Zinne des Tempels’, um Gott zu versuchen) ausgesetzt war. Und sie werden große Bewegungen und Strömungen ideologischer und sozialpolitischer Art, wie auch epochemachende Entdeckungen und Etappen der Wissenschaft als Formen dieser drei ,Versuchungen in der Wüste’ erkennen und beschreiben – sie beschreiben als wesentliche Ereignisse auf dem Wege der Läuterung.

Dann werden sie die Einsichten, die der Menschheit als Folge der Überwindung dieser Versuchungen wurden, in ihrem Aufleuchten verfolgen und die mannigfaltigen Formen in denen sie auftreten, beschreiben. Dieses werden sie tun, um den Weg der Erleuchtung der Menschheit darzustellen.

Und sie, diese Schreiber der Geistesgeschichte der Menschheit, werden zuletzt von einzelnen Menschen und einzelnen Menschengruppen berichten, die Wegweiser zur Vollendung sind, d.h. deren Eigenschaften und Fähigkeiten darüber Zeugnis ablegen, daß das Reich des Menschen mit dem ,Reich Gottes’ sich vereinigen und verschmelzen kann.“